In den letzten zehn Jahren haben sich intelligente Gebäude zu einem wichtigen Bestandteil des Designprozesses entwickelt. Vernetzte und automatisierte Lösungen brachten den Betreibern mehr Komfort, Energieeffizienz und Kosteneinsparungen. Mit der COVID-19-Pandemie rückte dann jedoch eine neue Herausforderung in den Fokus von Gebäudedesign-Projekten: die Hygiene.
Eine im Mai letzten Jahres veröffentlichte Studie ergab, dass 83 Prozent der Berufstätigen darauf achten, im Alltag so wenig wie möglich anzufassen. Dazu gehören typischerweise Türklinken, Aufzugsknöpfe oder Lichtschalter in öffentlich zugänglichen Bereichen. Zudem suchen zwei Drittel der Menschen nach dem Berühren von Türklinken, Handläufen oder ähnlichem nach einer Möglichkeit, sich die Hände zu waschen.
In Anbetracht der nun schon lange anhaltenden Pandemie ist es nicht verwunderlich, dass der Stellenwert, der auf Hygiene gelegt wird, immer höher geworden ist. Der Gebäudesektor bildet da keine Ausnahme – vor allem in Bezug auf das Zutrittsmanagement: denn besonders im Hinblick auf Hygiene kann es einen hohen Mehrwert beisteuern, indem es Benutzern die Möglichkeit eröffnet, sich berührungsfrei von einem Bereich zum nächsten zu bewegen.
Passende Lösungen für berührungslosen Zutritt finden
Ideen und Konzepte für berührungslos funktionierende Krankenhäuser existieren seit mehr als dreißig Jahren. Insbesondere in Bereichen wie Operationssälen oder Aufwachräumen soll so der Verbreitung von Bakterien und Viren vorgebeugt werden. Auch in sensiblen Bereichen wie pharmazeutischen und nanotechnologischen Labors oder in Altenheimen, in denen möglicherweise Bewohner mit eingeschränkter Mobilität leben, sind berührungslose Systeme mittlerweile allgegenwärtig.
Seit kurzem nimmt die Verbreitung berührungsloser Technologien jedoch auch in Einkaufszentren, Bahnhöfen und Flughäfen zu. Hier wird Zutrittskontrolle mittels automatischer Dreh- oder Schiebetüren deutlich bequemer und sicherer.
Angesichts der aktuellen gesundheitspolitischen Notwendigkeit kommen berührungslose Systeme – unabhängig von Branche und Funktion – heute in allen Gebäuden zum Einsatz. Von Hotels und Restaurants über kommerzielle und universitäre Einrichtungen, Büros und Wohnhäuser bis hin zu öffentlichen Gebäuden tragen berührungslose Zutrittstechnologien zur Verbesserung von Hygiene, Komfort und Sicherheit bei.
Mit den richtigen Lösungen Gesundheit und Sicherheit optimieren
Auch wenn es eine Fülle von „kontaktlosen“ Lösungen gibt, stellt ihr übermäßiger Einsatz nach dem Motto „viel hilft viel“ keine geeignete Strategie zur Optimierung einer solchen Lösung dar. Keine Einrichtungen gleicht der anderen im Hinblick auf die konkreten Bedürfnissen und Funktionen. So hat ein Krankenhaus andere Hygienestandards als ein Kaufhaus und die Hygieneanforderungen an ein Labor, das mit mikrobiologischen Substanzen arbeitet, sind strenger als die Auflagen, die in anderen Bereichen erfüllt werden müssen. In Einrichtungen wie Hotels, Restaurants oder Flughäfen, wo meist der Personenverkehr im Vordergrund steht, variieren die Anforderungen dann noch einmal grundlegend.
Daher ist es die Aufgabe der Hersteller, Designbüros und Architekten, die individuellen Bedürfnisse jeder Einrichtung zu ermitteln, um geeignete Lösungen installieren zu können, die bestmöglichen Komfort mit maximalem Gesundheitsschutz innerhalb von Gebäuden kombinieren.
Berührungslosen Zutritt für strategisch wichtige Bereiche planen
Unabhängig von der Art des Gebäudes gibt es einige strategisch wichtige Bereiche, in denen berührungslos funktionierende Systeme zum Einsatz kommen sollten.
Haupteingänge sind die ersten wichtigen Kontaktpunkte in allen öffentlichen und privaten Gebäuden. Sie können mit automatischen Schiebe- und Karusselltüren ausgestattet werden, die sich ideal zur Steuerung des Publikumsverkehrs und der Personenströme eignen.
Der zweite strategisch wichtige Bereich ist der Innenbereich des Gebäudes, wo automatische Schiebe- oder Drehtüren in Kombination mit Lösungen zur Durchgangskontrolle installiert werden können.
Auch der Zutritt zu privaten Bereichen wie Büros sollte unbedingt kontrolliert werden. Die Installation elektronischer Schlösser, die zusammen mit Medien wie Karten, Mobiltelefonen oder Ausweisen berührungslos funktionieren, kann sich als sinnvoll erweisen.
Darüber hinaus sind Durchgangs- und Zutrittskontrollen ideale Lösungen, um große Personenströme zu leiten, die insbesondere in zutrittsbeschränkten Bereichen sonst nur schwer kontrollierbar sein können.
Man kann den Infektionsschutz weiter verbessern, indem man beispielsweise Terminals verwendet, die das Tragen von Masken überprüfen, die Körpertemperatur messen, Händedesinfektionsmittel ausgeben und die Anzahl der Personen begrenzen, denen Zutritt gewährt wird.
Hygiene – auch nach der Pandemie ein wichtiges Thema
Die COVID-19-Pandemie hat die Hygiene in den Fokus gerückt und gezeigt, wie wichtig sie in allen Bereichen des täglichen Lebens ist: zu Hause, in Verkehrsmitteln, im Büro oder in Geschäften. Und zweifellos werden wir nach der Pandemie neue Gewohnheiten angenommen haben und diese beibehalten.
Auch nachdem die akute Furcht vor einer Ansteckung mit dem Virus abgeklungen ist, werden sich Lösungen für den berührungslosen Zutritt weiter durchsetzen und so einer ökologischen und nachhaltigen Entwicklung Rechnung tragen.