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Wie Unternehmen dazu beitragen können, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen

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Die heute geborenen Kinder erben eine Welt, die schnell unbewohnbar werden könnte. Neue Forschungen zeigen, dass die Welt um vier Grad wärmer sein wird, wenn ein heute geborenes Kind in den Siebzigern ist. Dies wird zu weit verbreiteten Ernteausfällen, einer beispiellosen Ausbreitung von Krankheiten, extremen und tödlichen Wetterlagen und einer immer stärkeren Luftverschmutzung führen, die bereits jetzt für sieben Millionen vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich sind. Dieselben Forschungsergebnisse zeigen auch, dass die Kinder in den ärmsten Regionen der Welt die Auswirkungen dieser Veränderungen am schlimmsten zu spüren bekommen werden.

Nachhaltige Entwicklung gegen „trübe Aussichten“

Das Schöne an diesem düsteren Zukunftsszenario ist, dass es noch vermieden werden kann. Bereits im Jahr 2015 hat die internationale Gemeinschaft sich zusammengesetzt, um eine beispiellose Plattform für den Wandel zu schaffen – nicht nur zur Bekämpfung des Klimawandels und der Umweltzerstörung, sondern auch der damit verbundenen Menschheitsgeißeln Armut, Hunger und Ungleichheit. Sie definierten Ziele für die nachhaltige Entwicklung (englisch: Sustainable Development Goals, SDGs) – konkret siebzehn Verpflichtungen – zu deren Einhaltung sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bekannten, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die Ziele reichen von „Kein Hunger“ (Ziel 2), über „bezahlbare und saubere Energie“ (Ziel 7), bis hin zu „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ (Ziel 9) und „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (Ziel 13).

Der private Sektor als Schlüssel für nachhaltige Entwicklung

Ein entscheidener, wenngleich relativ unbekannter Faktor für den Erfolg dieses globalen Abkommens wird der private Sektor sein. Er wird maßgeblich zum Erfolg und zur Abwendung einer internationalen Katastrophe beitragen. Anders ausgedrückt: Nachhaltiges Wirtschaften kann der Schlüssel dafür sein, dass der Planet bewohnbar ist und dies auch noch für Jahrzehnte bleiben wird.

„Die Kosten des Nichthandelns werden immer deutlicher“, sagte Peter Bakker, Präsident und CEO des World Business Council for Sustainable Development, auf einer kürzlich abgehaltenen Konferenz über nachhaltige Wirtschaft und erklärte, warum Unternehmen die Ziele der nachhaltigen Entwicklung in ihre Arbeit integrieren sollten.

Der Business Case für nachhaltige Entwicklungsziele

Sinngemäß meinte Bakker, dass sich enorme Chancen ergäben, weil sich alle Systeme der Welt verändern würden. Von neuen Geschäftsmodellen bis hin zu Innovationen. Es gelte, möglichst viel Mehrwert zu generieren.

Der Bericht „Better Business Better World“ der UN-Kommission für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung stellte fest, dass die Erreichung der globalen Ziele in nur vier Wirtschaftssystemen bis 2030 Einsparungen und Einnahmen in Höhe von 12 Billionen Dollar freisetzen würde – eine Zahl, die sich dem Bericht zufolge letztlich verdreifachen könnte. Außerdem könnten durch diese Arbeit bis zum gleichen Jahr 380 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein anderer Bericht, diesmal vom McKinsey Global Institute, fand heraus, dass allein die Förderung der Gleichstellung von Frauen (Ziel 5: Geschlechtergleichheit) zwölf Billionen Dollar zum globalen Wachstum beitragen könne.

Aus vorgenannten Gründen entscheiden sich immer mehr Unternehmen weltweit dafür, die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in ihre Arbeit zu integrieren. Tatsächlich haben laut einer aktuellen Studie von PwC über 72 % der Unternehmen diese Ziele in ihren Unternehmenspublikationen erwähnt, doch nur etwa ein Drittel dieser Unternehmen erwähnt sie im Zusammenhang mit seiner Geschäftsstrategie.

Bau und Konstruktion für umweltverträgliches Wachstum

Die Möglichkeiten sind besonders im Baugewerbe vielfältig, wobei der Bericht „Better Business Better World“ darauf hinweist, dass energieeffiziente Gebäude, Bürogemeinschaften und langlebige, modulare Gebäude die größten Marktchancen aufweisen.

Der innovative Inselstaat Singapur war in den letzten Jahrzehnten ein Paradebeispiel dafür, wie nachhaltige Bau- und Infrastrukturmaßnahmen die Stadtlandschaften dramatisch verbessern können, um die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen und zu übertreffen.

Als Singapur 1965 seine Unabhängigkeit erlangte, war das südostasiatische Land voller Slums, Staus und offener Abwasserkanäle. In nur wenigen Jahrzehnten avancierte der Stadtstaat durch intelligente Konstruktionen und intelligente Stadtplanung zum grünsten Stadtgebiet der Welt. Seit 2008 sind grüne Gebäude Pflicht: Baufirmen haben nichts anderes mehr gebaut.

Singapurs grüne Politik macht die Insel nicht nur zu einem angenehmeren Ort, sie eröffnet auch ungeahnte Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum und soziale Entwicklung.

Das Engagement für Nachhaltigkeit schlägt auch positiv in den Bilanzen der Unternehmen zu Buche: Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass nachhaltige Praktiken langfristig profitabler sind. Gerade in einer Branche wie dem Baugewerbe, in der so sehr mit langfristiger Perspektive geplant werden muss, ist die Rendite, die durch Nachhaltigkeit erreicht wird, besonders bemerkenswert.

Unternehmensentscheidungen zur Gestaltung der Zukunft

Jedes dieser Beispiele verdeutlicht die Zusammenhänge: Um wirklich erfolgreich sein zu können, müssen Unternehmen in nachhaltige Entwicklung investieren. Für die erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen spielen Unternehmen eine Schlüsselrolle. Zudem erbringen sie Beweise dafür, dass sich Investitionen in die Zukunft unmittelbar auszahlen.

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